Das Märchenbuchmodel

 

Der lustige Mann aus dem Märchenbuch –

er lebt mit Dichterin und zwei Katzen, es kommt selten Besuch.

Nun will ich euch ne Geschichte erzählen

aus dem Alltag des Meister-werdenden Gesellen:

 

Der schwarz-weiße Kater holte mit der Tatze aus:

Ohne Grund gab er ihm ne Ohrfeige, ein Kratzer kam raus.

Niemand will ihm die Wahrheit glauben:

Warum soll so ein Kätzchen zum Kratzen wohl taugen?

 

Fast das ganze Wohnungsmobiliar

stammt von der Straße – aufgesammelt, geputzt sogar!

Niemand will ihm glauben, dem Mann mit dem Bart,

wenn er die Wahrheit offenbart.

 

 

Die Autorin, Joana Dörfler, hat das Märchenbuchmodel – ihren Freund, dessen Gesicht sie erst zu der Idee gebracht hat, ein Märchenbuch zu produzieren (erstmals 2021, doch als wir dann 2022 in Leipzig waren mit seiner märchenhaften Umgebung, wurde dies erst umgesetzt), – zu seiner Einstellung zu Märchen befragt. Grund dafür: Mancher Leser wird sich fragen, was eigentlich der Hintergrund dieses Gesichts ist, das sich für so viele Märchenfiguren eignet.

Thomas, eigentlich im Bereich Elektro tätig, wurden in der Kindheit hauptsächlich von seiner Mutter Märchen vorgelesen – oft mit seinen Geschwistern.

Märchen fand er immer schon schön, doch natürlich waren welche dabei, die er komisch fand oder die er verdrängt oder gern vergessen hat.

Er hat in seiner Kindheit keinen intensiven Märchenkult mit Lebkuchenhaus etc. gefeiert und auch kein Theater gespielt. Zu den Fotoaufnahmen hat er sich überreden lassen, da die Autorin eigentlich erst durch sein Antlitz auf die Idee gekommen ist, ein Märchenbuch zu gestalten. Es wären zwar theoretisch auch andere Personen infrage gekommen, doch ihn fand sie perfekt für ihr Vorhaben. Er und die Autorin leben zusammen und genießen ihr Leben als Paar.